Was sind Anleihen? - Infos und Tipps
Mit Anleihen ein Vermögen aufbauen
Anleihen sind Schuldverschreibungen, bei denen der Emittent der Anleihe eine Schuld gegenüber dem Käufer der Anleihe eingegangen ist. Die Rolle des Emittenten beschränkt sich auf die regelmäßige Zahlung von Zinsen an den Inhaber und die Rückzahlung des Nennwerts am sogenannten Rückzahlungstermin.
Anleihen werden zur Kapitalbeschaffung ausgegeben. Mit dem Kauf erwirbt der Anleger das Recht, ein festes Einkommen in Form von Zinsen auf das aufgenommene Kapital zu erhalten und dieses Kapital zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt zurückzubekommen.
In der Praxis bezieht sich dieser Vorgang auf die Verschuldung des Staates gegenüber seinen Bürgern, ausländischen Anlegern oder Investoren. Interessanterweise kann eine Anleihe auch von einer Gemeinde oder einem privaten Unternehmen begeben werden.
Anleihen werden zur Kapitalbeschaffung ausgegeben. Mit dem Kauf erwirbt der Anleger das Recht, ein festes Einkommen in Form von Zinsen auf das aufgenommene Kapital zu erhalten und dieses Kapital zu vorher festgelegten Zeitpunkten zurückzuzahlen.
Wer begibt (emittiert) Anleihen am Finanzmarkt?
- Der Bund begibt Bundesanleihen, Schatzbriefe und Bundesobligationen.
- Unternehmen wie Siemens, Bayer oder BMW begeben Unternehmensanleihen.
- Spezialbanken wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
- Hypotheken- und Pfandbriefbanken emittieren Pfandbriefe am Markt.
- Großbanken wie die Commerzbank und Deutsche Bank begeben Anleihen.
Welche Vorteile und Nachteile haben Anleihen?
Anleihen aus Deutschland, insbesondere Bundesanleihen, die von der deutschen Bundesregierung ausgegeben werden, haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Hier sind einige der Hauptvorteile und -nachteile:
Vorteile:
- Sicherheit: Einige Anleihen wie die Bundesanleihen gelten als relativ sichere Anlage, da sie von der deutschen Bundesregierung, einer der stabilsten Volkswirtschaften der Welt, ausgegeben und garantiert werden. Daher ist das Risiko eines Zahlungsausfalls gering.
- Regelmäßige Erträge: Anleihen bieten in der Regel feste Zinszahlungen, die in regelmäßigen Abständen (meist halbjährlich) gezahlt werden. Dies bietet Investoren eine vorhersehbare Einnahmequelle.
- Diversifikation: Anleihen können dazu beitragen, ein Anlageportfolio zu diversifizieren, da sie in der Regel eine geringe Korrelation zu Aktienmärkten haben. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktvolatilität können Anleihen dazu beitragen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren.
Nachteile:
- Niedrige Renditen: Bundesanleihen haben in den letzten Jahren historisch niedrige Renditen aufgrund der niedrigen Zinsumfeldes angeboten. In einigen Fällen können die Renditen sogar negativ sein, was bedeutet, dass Investoren effektiv zahlen, um ihr Geld zu parken.
- Inflationsrisiko: Wenn die Inflation höher ist als die Rendite der Anleihe, kann dies zu einem realen Kaufkraftverlust für den Anleger führen. In Zeiten steigender Inflation kann dies ein signifikantes Risiko darstellen.
- Zinsänderungsrisiko: Wenn die Zinssätze steigen, sinken in der Regel die Kurse der Anleihen. Dies kann zu Kapitalverlusten führen, wenn Anleger die Anleihen vor der Fälligkeit verkaufen müssen.
- Währungsrisiko: Für internationale Anleger, die nicht in Euro rechnen, kann das Währungsrisiko ein wichtiger Faktor sein. Wechselkursschwankungen können die Rendite von Anleihen in der Heimatwährung des Anlegers beeinflussen.
Insgesamt bieten Anleihen aus Deutschland, wie Bundesanleihen, eine relativ sichere Anlagemöglichkeit mit regelmäßigen Erträgen und Diversifikationsvorteilen. Allerdings sind die Renditen tendenziell niedrig, und Investoren müssen Inflations- und Zinsänderungsrisiken berücksichtigen.
Was gibt es für Anleihen?
Es gibt viele Arten von Anleihen, die an den Finanzmärkten gehandelt werden, einschließlich:
- Staatsanleihen: Anleihen, die von Regierungen emittiert werden, um Geld für öffentliche Projekte oder für den allgemeinen Haushalt zu beschaffen.
- Unternehmensanleihen: Anleihen, die von Unternehmen emittiert werden, um Kapital für Geschäftstätigkeiten zu beschaffen.
- Pfandbriefe: Anleihen, die von Banken oder anderen Finanzinstituten emittiert werden und die auf einem Pool von Hypotheken oder anderen Pfandrechten als Sicherheiten basieren.
- Schuldverschreibungen von Kommunen oder Gemeinden: Anleihen, die von Kommunen oder Gemeinden emittiert werden, um Geld für öffentliche Projekte oder den allgemeinen Haushalt zu beschaffen.
- Floating-Rate-Anleihen: Anleihen, deren Zinssatz sich periodisch an einen Referenzzinssatz anpasst.
- High-Yield-Anleihen: Anleihen, die von Unternehmen mit schlechterer Kreditwürdigkeit emittiert werden und ein höheres Risiko aufweisen.
- Aktienanleihen: Anleihen, die an die Wertentwicklung einer Aktie oder eines bestimmten Aktienkorbs gekoppelt sind.
- Indexanleihen: Anleihen, die an die Wertentwicklung eines bestimmten Markt- oder Vermögenswertindex gekoppelt sind.
Dies ist keine vollständige Liste, aber einige der häufiger an den Finanzmärkten gehandelten Anleihen. Es ist wichtig zu wissen, dass jede Art von Anleihe ihre eigenen spezifischen Risiken und Merkmale hat und dass es wichtig ist, diese sorgfältig zu verstehen, bevor man in Anleihen investiert.
Welche Zinsen erhält man bei Anleihen?
Der Zinssatz hängt von der Kreditwürdigkeit des Emittenten ab. Außerdem steht sie in einem angemessenen Verhältnis zu dem eingegangenen Risiko, d. h. sie ist in der Praxis gering.
Als Faustregel gilt: Die vertrauenswürdigsten Emittenten von Anleihen sind die Regierungen der wirtschaftlich am weitesten entwickelten Länder. Von Unternehmen begebene Anleihen werden als zweitrangig betrachtet. Ihre Zuverlässigkeit und ihr Risikograd werden von unabhängigen Finanzinstituten wie Moody's und S&P Global bewertet.
Was muss ich wissen, wenn ich eine Anleihe kaufe?
Beim Kauf von Anleihen ist es wichtig zu wissen, dass es verschiedene Arten von Anleihepreisen gibt.
Zunächst wird der Nominalpreis ermittelt. Auf seinen Wert werden Zinsen erhoben, ebenso wie auf den Wert, zu dem der Emittent ihn nach einer bestimmten Zeit (1-5 Jahre oder mehr) vom Käufer zurücknimmt.
Der Ausgabepreis hingegen ist der Wert, zu dem die Anleihen gekauft werden können. Sein Preis kann niedriger sein als der Nominalpreis. Es hängt alles davon ab, wie der Emittent die Erfolgschancen der Emission einschätzt.
Sobald die Emission verkauft ist, werden die Anleihen an der Börse notiert. Dann wird der Preis nicht mehr vom Emittenten, sondern vom Markt durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bestimmt. Wir können dann von einem Marktpreis sprechen. Er sollte jedoch nicht als der Preis angesehen werden, der beim Kauf der Anleihe an der Börse zu zahlen ist. Dies liegt daran, dass der tatsächliche Betrag der Transaktion um die Zinsen (Abrechnungspreis) erhöht werden muss.
Es ist wichtig zu wissen, dass die aktuellen Zinssätze in der täglichen Finanzpresse veröffentlicht werden.
Anleihen unterscheiden sich von Aktien dadurch, dass sie dem Inhaber keine Mitbestimmungsrechte gegenüber dem Emittenten einräumen. Dazu gehören auch keine Dividenden oder das Recht auf Auskünfte über den Geschäftsverlauf.
Fazit
Anleihen sind eine wichtige Anlageklasse für Investoren, die auf der Suche nach regelmäßigen Erträgen und einer Diversifikation ihres Portfolios sind. Als festverzinsliche Wertpapiere bieten Anleihen eine vorhersehbare Einnahmequelle und können dazu beitragen, das Risiko in einem ausgewogenen Portfolio zu reduzieren.
Zudem ermöglichen Anleihen Investitionen in verschiedene Emittenten, wie Regierungen, Kommunen und Unternehmen, was weitere Diversifikationsmöglichkeiten bietet. Allerdings ist es wichtig, die Bonität des Emittenten, die Zinssätze, die Laufzeit und die allgemeinen Marktbedingungen sorgfältig zu prüfen, bevor man in Anleihen investiert.
In Zeiten steigender Zinsen können Anleihenkurse sinken, was das Risiko von Kapitalverlusten erhöht. Dennoch bleiben Anleihen ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Anlagestrategien, insbesondere für konservative und einkommensorientierte Investoren.